Stellt man sich eine Facharchitektur wie einen Bebauungsplan einer Landschaft vor, dann werden dort die bestehenden Bauten, die Widmungen der Grundstücke, die Gefahrenzonen usw. beschrieben. Übertragen auf eine Organisation ist das mit einer Beschreibung der geschäftlichen Realität des gesamten Unternehmens gleichzusetzen. Bei einer Bank beinhaltet die Facharchitektur beispielsweise das Konto, den Kunden, den Kredit, bei einer Versicherung Polizze, Vertrag und Schaden.
Um diese Landschaft zu erarbeiten, wird das Expertenwissen strukturiert abgefragt. Ein hervorragendes Mittel ist, die Vorgehensweise anhand der Businessprozesse zu strukturieren. Schritt für Schritt wird abgefragt, mit welchen „Objekten“ der Prozess arbeitet. Diese „Objekte“ sind die Elemente der Bebauung. Die Durchführung durch einen im Elfenbeinturm sitzenden Facharchitekten ist fehl am Platz. Wesentlich ist, ein gemeinsames, nachvollziehbares Projekt der Fachbereiche zu initiieren.
Vorteile der Einführung
Das Detailwissen einzelner Mitarbeiter wird besser verteilt und dokumentiert, im Bedarfsfall kann auch von anderen darauf zugegriffen werden. Aus vielen verschiedenen Sichtweisen entsteht eine gemeinsame Sicht der Dinge, die sicherstellt, dass Detailexperten den Blick auf die unternehmerischen Zusammenhänge wahren. Die Umsetzung von Aufgaben erfolgt qualitativ besser und schneller, da ein Gesamtverständnis für die Projekte der Organisation vorhanden ist. Auch für das Prozessmanagement ist die Facharchitektur eine Bereicherung, denn jene sammelt die Fachobjekte, die durch die Abarbeitung der Prozesse bearbeitet werden. So wird aus dem „Bebauungsplan“ die Ableitung der Businessstrategie erkennbar.
Wie erfolgt die Umsetzung?
Bei der Einführung einer Facharchitektur empfehlen wir, auf das sogenannte „Hub and spoke“-Modell zu setzen. Dabei wird keine explizite Organisationseinheit für Facharchitektur aufgebaut, die Facharchitektur wird aus den Experten der Fachabteilungen zusammengeführt. Zentrale Ressourcen (hubs) sind so nur sehr begrenzt erforderlich. Durch die Experten (spokes) aus den Fachbereichen wird die Aktualität des Wissens garantiert. Nach der Konzeptionsphase erfolgt die sofortige Anwendung des Modells auf konkrete Aufgabenstellungen, um so die Facharchitektur zu prüfen und gegebenenfalls zu vervollständigen.
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